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Diese
Erläuterungen sind teilweise aus dem "Kraftfahrtechnischen
Taschenbuch" und dem Buch "Autoelektrik
/ Autoelektronik" von Bosch, die im Vieweg-Verlag Wiesbaden erschienen
sind, zitiert. Diese handlichen Nachschlagewerke mit knapp gefaßten Beiträgen, die einen Einblick in den gegenwärtigen Stand der Kfz-Technik geben, sind als gebundene Ausgabe mit 370 (bzw. 314) Seiten in der mittlerweile 23. (bzw. 3.) Auflage bei Amazon erhältlich. |
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Optimales Zündkerzengesicht Der Isolatorfuß ist grauweiß-graugelb bis rehbraun verfärbt. Der Elektrodenabbrand ist gering. Der Wärmewert der Zündkerze wurde richtig gewählt. Keine thermische Überlastung. Die Gemisch- und Zündeinstellung ist einwandfrei, der Motorzustand in Ordnung. |
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Verrußt
Ursache:
Fehlerhafte Gemischeinstellung: Gemisch zu fett, Luftfilter stark verschmutzt,
defekte Kaltstarteinrichtung. Überwiegender Einsatz im Kurzstreckenverkehr.
Wärmewert der Zündkerze zu hoch. |
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Verölt Ursache:
Zu viel Öl im Verbrennungsraum, Ölstand ist zu hoch, stark verschlissene
Kolbenringe, Zylinder und Ventilführungen. |
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Starker Verschleiß der Elektroden Ursache:
Aggressive Kraftstoff- und Ölzusätze, ungünstige Strömungseinflüsse
im Brennraum (evtl. durch Ablagerungen), Motorklopfen, thermische Überlastung.
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Angeschmolzene Elektroden Ursache:
Thermische Überlastung durch Glühzündungen, z. B. durch
zu frühe Zündeinstellung, Verbrennungsrückstände im
Brennraum, defekte Ventile, schadhaften Zündverteiler, unzureichende
Kraftstoffqualität, nicht vorschriftsmäßig angezogene
Zündkerze. |
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Glasurbildung Ursache:
Zusätze im Benzin und Motoröl bilden ascheartige Ablagerungen.
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Angeschmolzene Mittelelektrode Ursache:
Thermische Überlastung durch Glühzündungen, z. B. durch
zu frühe Zündeinstellung, Verbrennungsrückstände im
Brennraum, defekte Ventile, schadhaften Zündverteiler, unzureichende
Kraftstoffqualität, evtl. Wärmewert zu niedrig, Anzugsdrehmoment
nicht beachtet. |
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Ablagerungen Ursache:
Legierungsbestandteile, insbesondere aus Öl, können Rückstände
bilden, die sich im Brennraum und auf der Zündkerze ablagern. |
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Isolatorfußbruch Ursache:
Mechanische Beschädigung bei unsachgemäßer Handhabung.
Im Anfangsstadium häufig nur als Haarriss erkennbar. In Grenzfällen
kann durch Ablagerungen zwischen Mittelelektrode und Isolatorfuß
- besonders bei überlanger Betriebsdauer - der Isolator gesprengt
werden. Klopfender Motorbetrieb. |
Hinweis:
Die dargestellten Beispiele gelten nur für 4-Takt-Motoren. Vor der Beurteilung des Kerzengesichtes sollte das Fahrzeug mehrere Kilometer im mittleren Leistungsbereich bewegt werden. |
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"BPR 8 ESL 9" Wie jetzt - mal langsam?! Hier einmal der NGK-Zündkerzen-Code erklärt: B =Kerzengewinde/Sechskantschlüsselweite (M14x1,25 und SW 21) P =vorgezogene Isolatorspitze R =Bauweise (R steht für "entstört".R = über elektrischen Widerstand entstört) 8 =Wärmetyp (je höher die Ziffer, desto "hitzefester" die Kerze) E =Gewindelänge S =Kupfer-Mittelelektrodenkern L =Steht für "Low", d.h. der Wärmewert ist um einen halben Wert niedriger 9 =Elektrodenabstand (mm/10) Achtung: Versucht keinesfalls, durch eine Kerze mit einem niedrigeren Wärmewert (also eine "heißere" Kerze) die Verbrennung Eures Motors zu verbessern. Durch die zu hohe Hitzebelastung führt dies im schlimmsten Fall zu einem Loch im Kolben. |
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Zündkerzen reinigen: Das Reinigen der Zündkerzen mit Stahl- oder Messingbürsten und Kratzern mit scharfen Gegenständen hat keinen Reinigungswert, sondern schadet der Kerze. Am besten wird die Kerze gar nicht gereinigt. Reinigen in Zündkerzenreinigungsgeräten, wobei ganz feine Glasperlen oder Sand gegen den Isolator und die Elektroden gestrahlt werden, ist gerade noch vertretbar, da die Rückstände anschließend ausgespült oder ausgeblasen werden. Vielfach liest man, daß die Zündkerzen nach 10000km gewechselt werden sollen. Sofern der Motor keine Zündstörungen hat oder sich ein Nachlassen der Motorleistung bemerkbar macht, sollte man die Kerzen aber nicht einfach auswechseln. Auch bei Zündstörungen und nachlassender Motorleistung sollte man die Schuld nicht zuerst bei den Kerzen suchen, sonder den Motor und die Zündanlage prüfen. Heutige Kerzen halten meist länger als 15000km, doch muß eventuel der Elektrodenabstand wieder auf den richtigen Wert gebracht werden, da er im Laufe der Betriebszeit durch den Abbrand vergrößert wird. Nach rund 4-6000km sollte man den Elektrodenabstand der Zündkerze schon kontrollieren und gegebenenfalls auf den richtigen Wert 0,6mm bringen. Hierfür gibt es Kontrllehren und Nachbiegewerkzeuge von den Zündkerzenherstellern. Mit der einfachen Fühlerblattlehre ist es in der Regel auch getan. Wenn die Zündkerzen schon nach wesentlich weniger als 15000km nicht mehr richtig arbeiten, dann haben sie meist einen falschen Wärmewert. |
Bezeichnung | Gewinde | Schlüsselweite | Anzugsmoment |
B | 14 | 21 | 25 - 35 Nm |
C | 10 | 16 | 10 - 15 Nm |
D | 12 | 18 | 15 - 25 Nm |
Zum
Einschrauben der Kerzen solltet Ihr zumindest die ersten paar Umdrehungen
mit der Hand machen, da man mit einem Schlüssel leicht den richtigen Winkel
verpaßt, so daß das Gewinde des Zylinderkopfes zerstört werden kann. Sind die Kerzen mit der Hand nur sehr schwer zu erreichen, sind sog. Montagehilfen hilfreich, die einem das nötige Feingefühl zum Einsetzen der Kerzen verleihen! Beim Eindrehen: Gewinde säubern!!! Als Gleitmittel ggf. Molybdänsulfitpaste (z.B. Molykote, Liqui-Moly) verwenden. Auf keinen Fall normales Fett oder Öl verwenden, da diese verbrennen und die Rückstände das Kerzengewinde noch schwergängiger machen. Wenn kein Drehmomentschlüssel vorhanden, per Hand bis zum Anschlag eindrehen, dann: Neue Kerze max. eine dreiviertel Umdrehung, alte Kerzen max. eine halbe Umdrehung (Dichtung ist schon platt) mit dem Schlüssel festziehen. |
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Motor
abkühlen lassen! Nur am Zündkerzenstecker ziehen, Zündfolge nicht verwechseln. |
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Vorgang bei der nächsten Kerze wiederholen |
Welche Zündkerze für welche Betriebsbedingungen in Frage kommen ist nicht immer einfach zu sagen, bei Bedarf werden die Erfahrungen mit Witterung, Kraftstoff, Öl und Betriebsbedingungen ein Abweichen von den üblichen Kerzen ergeben. |